Inside | Drei ereignisreiche Jahre gehen zu Ende

12.07.2021, 08:00

Sinja Leemann (19), Vollblut-Eishockeyanerin und Kauffrau in (bald abgeschlossener) Ausbildung bei der Lakers Sport AG, gibt einen Einblick über die vergangenen drei Lehrjahre, ihre Highlights und wohin sie ihr Weg führt.

Es fühlt sich an, als hätte ich erst gerade mit meiner Ausbildung als Kauffrau hier am Obersee bei den SCRJ Lakers begonnen. Doch bereits im nächsten Monat endet meine interessante und abenteuerliche Lehrzeit. Die Zeit vergeht wie im Flug.

 

Von Anfang an Vollgas

Mir war bereits zu Beginn meiner Lehre klar, dass es drei anspruchsvolle und anstrengende Jahre werden. Die Arbeit, die Schule und dazu noch das Eishockey unter einen Hut zu bringen ist nicht leicht und erfordert viel Disziplin und vorgängige Planung. Dazu kam noch, dass ich plante eine gewöhnliche Berufsschule zu besuchen und keine Sportschule. Ich bin jedoch enorm froh, dass die Schule sich so kulant zeigte. Wir hatten vereinbart, solange meine Leistungen in der Schule ausreichen, kann ich meine Eishockeycamps ohne weiteres besuchen. Glücklicherweise konnte ich meine Leistungen wie gewünscht konstant über die drei Jahre halten.

Bei Abwesenheiten, von denen es einige gab, musste ich mich selbstverständlich selbst um den verpassten Schulstoff und das entsprechende Material kümmern. Falls in diesem Zeitraum Prüfungen anstanden, musste ich mich mit der Lehrperson in Verbindung setzen und diese vor- oder nachholen. So lernte ich sehr früh, dass eine gute Planung in meinem Leben eine wichtige Rolle spielt. Doch nicht nur in der Schule musste ich meine Abwesenheiten erfolgreich koordinieren, sondern auch im Geschäft. Oftmals hatte ich mit der U17-Elit an einem Mittwoch oder an einem Freitag Spiel. Somit musste ich meine Aufgaben entsprechend strukturieren und einteilen. Mit der Zeit gewöhnt man sich an den Rhythmus und der Alltag wird zur Gewohnheit.

 

Erlebnisse und Momente

In meiner Lehrzeit im Lakers Büro durchlief ich diverse Abteilung wie das Ticketing, die Administration, das Marketing und die Buchhaltung. Jeder Bereich hatte seinen eigenen Charm und ich durfte viele neue und spannende Komponenten kennenlernen und schlussendlich auch vertiefen. Ein klares Highlight in meinem ersten Lehrjahr war, dass ich an der Abendkasse an einem Spieltag mithelfen durfte. Auch wenn es nicht ganz einfach war, hat es riesig Spass gemacht und die unglaubliche Atmosphäre war wie die Kirsche auf der Torte. Wenn ich mich jedoch jetzt für eine Richtung entscheiden müsste, würde ich mich im Bereich Finanzen am wohlsten fühlen. Mir liegt die grosse Zahlenwelt.

Auch im Sport durfte ich viele Erlebnisse und tolle Momente mit auf den Weg nehmen. Über die drei Jahre spielte ich auf der U17-Elit Stufe unter der Leitung von Kevin Parada. Natürlich gab es auch hier Höhen und Tiefen. In den ersten beiden Saisons waren wir nicht sehr erfolgreich und spielten beide Male nicht in den Playoffs mit. Trotzdem haben wir uns stetig verbessert und konnten immer mehr mit den «Grossen» mithalten. Dies konnten wir dann in der letzten Saison bestätigen. Mit einer erfolgreichen Meisterschaft und einer siegreichen Masterround konnten wir uns einen Platz im Bronzespiel sichern. Und tatsächlich entschieden wir das hart umkämpfte Spiel gegen den SC Bern für uns. Ein absolutes Highlight in meiner Zeit hier im Lakers Nachwuchs.

Nicht nur im Jungs-Team konnte ich mich über zahlreiche grossartige Momente und Erlebnisse freuen, auch in der Schweizer Frauen Nationalmannschaft machte ich einen Schritt nach vorne. Zu Beginn meiner Lehrzeit stand ich noch mit der U18 auf dem Eis, nun bin ich ein Teil der A-Nati und komme meinem Olympia-Traum immer näher. Dass die Weltmeisterschaft im Mai so kurzfristig abgesagt wurde, war ein Schock. Die Absage gelangte erst am Vorabend der Abreise zu uns Spielerinnen. Mit bereits gepackten Taschen sassen wir nun da und merkten, dass der ganze vorgängige Aufwand und die ganze Planung wieder umstrukturiert werden muss. Klar war es kein einfacher Moment, doch kann man es nicht ändern und muss es so hinnehmen wie es kommt. Daher freue ich mich nun auf die kommende Weltmeisterschaft im August in Calgary und hoffe, dass alles reibungslos abläuft. Sich nach einer solchen langen Pause wieder international vergleichen zu können, ist sehr wichtig und hilft dem weiteren Formaufbau für die Olympiade.

 

Wohin der Weg führt

Im August, nach der WM, werde ich die Berufsmittelschule in Uster beginnen. Mein Ziel ist es jedoch, dass ich nebenbei noch arbeiten kann. Da ich nun zu alt für die U17 Stufe bin, führt mein Weg zu einem Frauenteam. Aus diesem Grund werde ich ab dieser Saison das Trikot der ZSC Lions Frauen tragen. Ich freue mich riesig auf die neuen Herausforderungen und bin zuversichtlich, dass dies der richtige Weg für mich ist. Gerne möchte ich mich aber bei allen herzlich für die wertvolle Unterstützung in diesen drei strengen Jahren bedanken.


Sinja Leemann

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  • Publiziert am
    12.07.2021 08:00
  • Autor
    tsc
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